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DDR Dienstmarken A für Verwaltungspost B |
Hilfe ... wie halte ich die Dienstmarken alle auseinander ?
Da es gerade bei den Dienstmarken immer wieder viele Fragen
gibt, hier eine kleine Hilfestellung, wie man am Besten und
einfachsten alle Marken unterscheiden kann.
Achtung: Diese Anleitung ist vom Laien für Laien geschrieben. Am besten erst
einmal die ganze Seite durchlesen und erst dann anfangen zu sortieren
!
Es ist auch unbedingt nötig, das man seinen Briefmarkenkatalog aufgeschlagen
hat !
Ich gebe hier nur Tipps und kleine Hilfestellungen. Alles was hier
steht, steht auch im Katalog !
Im Katalog sind die Dienstmarken in 4 Nummern-Blöcke aufgeteilt: 1-17 18-28 29-33 34-41
Ab hier geht es um Nummer 1 - 17 :
Am einfachsten erkennt man die Marken aus dem ersten Block,
nur die Nunmmern.1 bis 17 wurden im Offsetdruck hergestellt, alle
anderen im Buchdruck
Als erstes sortiert man also alle Offsetdruckmarken heraus und dann
gehts weiter. Hier das einfachste Unterscheidungsmerkmal:
Offsetdruck Das Mittelstück besteht aus
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Buchdruck Das Mittelstück besteht aus
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Jetzt hat man schon mal 2 "Haufen".
Beim sortieren ist
bestimmt aufgefallen das alle Offsetmarken den Zirkelbogen nach links tragen und die meisten Buchdruckmarken nach rechts.
Dazu später mehr. Jetzt kümmern wir uns erst mal um die Offsetmarken (Nummer
1 bis 17)
Von allen Dienstmarken wurden auch Neu- bzw. Nachdrucke hergestellt. Jetzt heißt es: Lupe zur Hand
Bei den Nach-/Neudrucken ist der gepunktete Kreis um die
Ähren herum etwas breiter. Am besten sieht man das ganz oben, wo die Ähren
nicht verbunden sind.
Ich habe hier ganz bewusst die 12 PF-Marke ausgewählt, denn dieses ist die
einzige Marke die zusätzlich noch in 2 verschiedenen Typen gedruckt wurde.
Wenn man also schon die Nachdrucke heraussortiert, kann man auch gleich beim
12-Pf-Wert die beiden Typen auseinander halten.
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Und jetzt kommt leider meistens die Ernüchterung ... Man wird einen
großen "Haufen" haben, das sind die Nachdrucke.
Ein kompletter Satz mit 15
Marken wertet gerade mal 1,50 €
(es sind nur 15 Werte, da die 48Pf und 84Pf-Marke nicht nachgedruckt wurden.)
Aber Achtung: Wenn bei den Nachdrucken eine ungestempelte Marke dabei ist:
Glückwunsch !
Die Nachdrucke wurden alle maschinell mit Stempeln bedruckt. Diese
aufgedruckten Stempel nennt man Klischeestempel.
Hierfür wurde eine Vielzahl von Stempeln verwendet. Eine Aufstellung
findet man z.B. im Michel-Spezial-Katalog.
Die Stempelfarbe ist meistens glänzend und die Stempel wurden zentrisch je
4,er-Block aufgedruckt, so das die "beliebten" Viertelstempel zu sehen sind.
Aber es sind versehentlich ein paar Marken der Nachdrucke nicht mit
gedrucktem Stempel versehen worden (12PF und 70PF bisher bekannt), die sind
selten und teuer.
Wenn man so ein Stück findet, nicht ärgern das die Gummierung fehlt. Die
Nachdrucke sind immer ohne Gummierung !
Bei den Original-Marken kann man alle postfrischen Marken
als gut ansehen und sich freuen, fast alle Marken werten im
zweistelligem Euro bereich.
Die gestempelten Original-Marken bergen leider wieder ein paar
Enttäuschungen mit sich. Diese Marken wurden ebenfalls in masse zu
sammlerzwecken abgestempelt.
Diese Abstempelungen wurden per Hand vorgenommen (Bogenstempel /
Bogenentwertungen)
Auch hierfür wurde eine Vielzahl von Stempeln verwendet. Eine Aufstellung
findet man z.B. wieder im Michel-Spezial-Katalog.
Diese Bogenentwertungen wurden meistens ebenfalls zentrisch je 4,er-Block
vorgenommen. Es gibt aber viele Abweichungen (Pärchenstempel /
Vollstempel)
Die Stempelfarbe ist bei dieser Art der Abstempelung aber fast immer matt
(teilweise "natürlich" auch glänzende Stempelfarbe)
Diese Bogengestempelten Marken haben meistens noch die original Gummierung.
Das Auseinanderhalten zwischen Klischeegestempelten und
Bogengestempelten Marken ist teilw. sehr schwierig, da man dieses nur
eindeutig am Stempelort & teilw.
Datum feststellen kann. Aber im Endeffekt
spielt das keine sooo große Rolle, da es hier "nur" um ein paar Cent
Wertunterschied geht.
Wenn man jetzt noch ein paar Bedarfgestempelte Marken übrig hat, wird man in
den seltensten Fällen ideale Vollstempel besitzen.
Die Bedarfstempel können
natürlich überall auf der Marke abgeschlagen sein.
Für unsere Sammlung sind
die Marken mit lesbarem Ort und Datum natürlich am interessantesten.
Hier ein paar Beispiele
Beispiele für Klischeestempel Marken (fast immer) ohne Gummi Stempelfarbe (fast immer) glänzend Nur Viertelstempel ![]() |
Beispiele für Bogenstempel Marken (fast immer) mit Gummi Stempelfarbe meistens matt Fast immer Viertelstempel (teilw. Rollenstempel) ![]() |
Beispiele für Bedarfstempel Marken immer ohne Gummi Stempelfarbe meistens matt Bei Bedarf kann der Stempel beliebig sitzen ![]() |
Alle Marken wurden auf Papier mit Wasserzeichen 2
gedruckt (WZ 2)
[siehe auch bei Unterseite :Wasserzeichen]
Und es gibt natürlich mal wieder die kleinen aber feinen Unterschiede in den
Typen des Wasserzeichens.
Die Marken findet man mit Type XI und XII, ein paar seltene Stücke auch mit
Type YI .... Viel Spaß beim WZ-bestimmen :-)
Eine genaue Aufstellung der Typen und Preise findet man in
seinem Briefmarkenkatalog,
hier nur kurz "angedeutet" in welcher Vielzahl
man seine Marken unterscheiden kann:
Pfennige | Michel-Nr | WZ 2 | Postfrisch | Bogen-Stempel | Bedarf-Stempel | Nachdruck |
KlischeeStempel | ||||||
5 | 1x | X I | x | x | x | x |
X II | x | x | x | x | ||
Y I | x | x | ||||
6 | 2x | X I | x | x | x | x |
X II | x | x | x | x | ||
8 | 3x | X I | x | x | x | x |
X II | x | x | x | x | ||
10 | 4x | X I | x | x | x | x |
X II | x | x | x | x | ||
12 | 5x I | X I | x | x | x | x |
X II | x | x | x | x | ||
5x II | X I | x | x | |||
X II | x | x | x | |||
usw. |
Ab hier geht es um Nummer 18 - 28 :
Kümmern wir uns nun um die Marken aus dem zweiten Block.
Auch diese Marken findet man relativ leicht heraus. Es sind jetzt ja nur
noch Marken im Buchdruck
übrig.
Die Nummern 29 bis 41 wurden auf gefasertem Papier gedruckt, die Nummern 18
bis 28 nicht.
Wir suchen nun also alle Buchdruck-Marken auf nicht gefasertem Papier heraus.
Nr. 18-28 keine Fasern im Papier zu erkennen |
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Nr. 29 - 41 von der Rückseite betrachtet sieht |
Beim sortieren auf die 20 Pfennig-Marke achten !
Nr.22 hat den Zirkelbogen nach RECHTS und Nr.28 den Zirkelbogen nach LINKS !
4 Marken wurden auch in 2 verschiedenen Typen hergestellt. Das betrifft die Nummern: 18, 19, 21 und 22 (5Pf, 10Pf, 15Pf und 20PF mit Zirkelbogen nach rechts)
Type I geschlossener Zirkelknopf geschlossener Schenkel ![]() |
Type II offener Zirkelknopf offener Schenkel ![]() |
Bei Nr.22 (20Pf) muß man ein bisschen aufpassen. Diese Marke
gibt es in 3 Ausführungen:
Auf gewöhnlichem Papier in Type I und auf gestrichenem Papier in Type I und
II
[siehe auch bei Unterseite :Papier]
Auch von diesen Marken gibt es wieder Nachdrucke mit
aufgedrucktem Klischeestempel.
Die Nachdrucke erfolgten von den original Platten. Bei Nr.20, 24-28 gibt
es keine Unterschiede im Markenbild.
Bei 18, 19, 21 und 22 erfolgte der Druck von Platten der Type II, die durch
Retusche zu Typ I umgewandelt wurden.
Eine klare Bestimmung der Nachdrucke erfolgt hier am besten über den
"glänzenden Viertelstempel"
Da es bei dieser Ausgabe ebenfalls Bogenentwertungen auf den Original-Marken
gab und die preislichen Unterschiede zu den Nachdrucken minimal sind,
sollte man sich auf postfrische und bedarfsgestempelte Marken konzentrieren.
Bei den "Gefälligkeits-Stempeln" (Klischee- und Bogenstempeln) sucht man
sich für seine Sammlung einfach die Stücke raus die einem am besten
gefallen.
Alle Marken wurden auf Papier mit Wasserzeichen 2
gedruckt (WZ 2)
[siehe auch bei Unterseite :Wasserzeichen]
Und es gibt natürlich mal wieder die kleinen aber feinen Unterschiede in den
Typen des Wasserzeichens.
Die Marken findet man wieder mit Type XI und XII, ein paar seltene Stücke auch mit
Type YI
Eine genaue Aufstellung der Typen und Preise findet man in seinem Briefmarkenkatalog.
Ab hier geht es um Nummer 29 - 33 :
Jetzt haben wir nur noch Marken im Buchdruck mit gefasertem Papier übrig. Eine Unterscheidung zu Nr-34-41 erfolgt jetzt anhand des Wasserzeichens
Nummer 29 bis 33 sind mit Wasserzeichen 2
versehen. Die Nummern 34 bis 41 haben Wasserzeichen
3
[siehe auch bei Unterseite :Wasserzeichen]
Auch hier gibt es wieder beim WZ2 die Spezialisierung in XI und
XII (Y-Wasserzeichen hier nicht)
Bevor man jetzt alle verbliebenen Marken auf ihr
Wasserzeichen untersucht, darauf achten das es in dieser Serie keine 30Pf-,
50Pf- und 70Pf-Marken gibt.
Diese sind automatisch dem vierten Block (Nr. 34-41) zuzuordnen.
Die Marken wurden in verschiedenen Typen gedruckt
(geschlossener/offener Zirkelknopf), vergleiche oben.
Nr.29 (5 Pf) in Type II mit WZ2 XI und XII
Nr.30 (10Pf) in Type II mit WZ2 XII
Nr.31 (15Pf) in Type II mit WZ2 XI und XII
Nr.32 (20Pf) in Type I mit WZ2 XI
und in Type II mit WZ2 XI und XII
Nr33 (40Pf) in Type I mit WZ2 XI und XII
Bei dieser Ausgabe gab es ausnahmsweise mal keine Nachdrucke mit Klischeestempel aber "natürlich" wieder Bogenstempel.
Wer bei dieser Ausgabe postfrische Marken findet:
Glückwunsch, das sind teure und seltene Marken !
Eine genaue Auflistung der Preisunterschiede findet man in seinem Briefmarkenkatalog.
Ab hier geht es um Nummer 34 - 41 :
Kommen wir zum letzten Block. Hier befinden sich die Marken
im Buchdruck mit gefasertem Papier und Wasserzeichen
3
Diese Marken wurden alle in Type II gedruckt. (offener Zirkelknopf und
offener Schenkel
Nr.34 bis 37 (5Pf, 10Pf, 15Pf und 20Pf) wurden in 2
verschiedenen Zähnungen hergestellt. A = weit gezähnt und B = eng gezähnt.
Wer keinen Zähnungsschlüssel hat, der unterscheidet am besten durch das
Abzählen der Zahnlöcher an Ober- oder Unterkante.
[siehe auch bei Unterseite :Zähnung]
A = gez. K13 : 12 1/2 |
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B = gez. K14 |
Bei dieser Serie gibt es mal wieder die berühmten Nachdrucke
mit Klischeestempel und natürlich auch wieder Bogenstempel bei den
Originalen.
Auch hier ist der preisliche Unterschied sehr gering, Unterscheidung wieder
nur über die Stempel.
Alle Original-Marken (Erstdrucke) haben das Wasserzeichen 3Y
Die Nachdrucke wurden mit Wasserzeichen 3X und 3Y hergestellt (Preise
gleich)
Eine genaue Aufstellung der Typen
und Preise findet man in seinem Briefmarkenkatalog.
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Als Anmerkung sei hier noch gesagt, das es die Nr.40 (50Pf) mit Bedarfsstempel sehr sehr selten gibt. Eigentlich alle ungeprüft angebotenen Marken haben einen Falschstempel Vorsicht auch vor den Bogenstempeln, diese sind nicht immer als Viertelstempel abgeschlagen worden (siehe links !) Eine Prüfung ist hier unerlässlich ! |
Zusammenfassung:
Hier eine kleine Schnellübersicht, in der Tabelle die Haupt-Michelnummern
(ohne Untertypen)
Wasserzeichen 2 | Wasserzeichen 3 | ||||
normales Papier | gefasertes Papier | ||||
Zirkelbogen nach links | Zirkelbogen nach rechts | ||||
Offsetdruck | Buchdruck | ||||
5 Pf | 1 | 18 | 29 | 34 | |
6 Pf | 2 | ||||
8 Pf | 3 | ||||
10 Pf | 4 | 19 | 30 | 35 | |
12 Pf | 5 | 20 | |||
15 Pf | 6 | 21 | 31 | 36 | |
16 Pf | 7 | ||||
20 Pf | 8 | 28 | 22 | 32 | 37 |
24 Pf | 9 | ||||
25 Pf | 10 | 23 | |||
30 Pf | 11 | 24 | 38 | ||
40 Pf | 12 | 25 | 33 | 39 | |
48 Pf | 13 | ||||
50 Pf | 14 | 26 | 40 | ||
60 Pf | 15 | ||||
70 Pf | 16 | 27 | 41 | ||
84 Pf | 17 |
Für alle die sich eine Kurzanleitung ausdrucken möchten,
hier eine Zusammenfassung als PDF:
DDR-Dienstmarken-Navigator
(momentan in Überarbeitung)
Anmerkungen:
Es gibt
eine große Vielzahl von Plattenfehlern. Im Michel-Katalog sind bei weitem
nicht alle aufgelistet.
Genauso gibt es Wasserzeichenbesonderheiten die ebenfalls (noch) nicht im
Michel verzeichnet sind.
Ein genaues hinschauen lohnt sich also immer !