Für die Bestimmung der Fünfjahrplanmarken kann ich sehr den 5Jahrplan-Navigator-2011 empfehlen:

FünfjahrPlan-Navigator-2011

Die Grund-Idee stammt von den „jungen Briefmarkenfreunden“ aus Berlin, bei dieser Bestimmungshilfe hier sind aber alle Marken abgebildet
und ich finde ihn übersichtlicher (gerade bei den letzten Ausgaben)
Nach dem öffnen mal draufschauen, von Links nach Rechts beim Sortieren durcharbeiten.

Zusätzlich möchte ich hier noch eine kleine Bestimmungshilfe für Mi-Nr: 439 einbringen:

Es gibt kaum eine andere Marke die für soviel Verwirrung sorgt … „Hat man jetzt die teure Marke oder nicht ?“

Wenn man es genau nimmt, steht eigentlich alles im Katalog … man muß nur ganz genau nachlesen (grins)
Da aber auch ich in jungen Jahren schon mal wild jubelnd um den Tisch gehüpft bin (es war natürlich nicht die teure 439),
habe ich volles Verständnis für alle die bei dieser Marke anfänglich Bestimmungsprobleme haben.

Ich möchte hier versuchen so einfach wie möglich die Unterschiede bei dieser Ausgabe zu erklären.
Trotzdem unbedingt den eigenen Briefmarkenkatalog parat haben !

Ohne Probleme kann man zunächst die Marken im Buchdruck und Offsetdruck auseinander halten.

Buchdruck ................................ Offsetdruck

Bei den Buchdruckmarken wurde die Michel-Nr: 414 mit dem Aufdruck 20 und X versehen. Diesen Aufdruck gibt es in glänzend und matt.
Ob der Aufdruck glänzend oder matt ist kann man sehr leicht prüfen indem man die Marke schräg gegen eine Lichtquelle hält.

Diese Marke wurde auch auf Papier mit unterschiedlichem Wasserzeichen gedruckt, so das man folgende Typen auseinander halten kann:

439 aI g XI glänzender Aufdruck Wasserzeichen 2XI
439 aI g XII glänzender Aufdruck Wasserzeichen 2XII
439 aI g YI glänzender Aufdruck Wasserzeichen 2YI (wer diese Marken hat: Glückwunsch, diese sind sehr selten und teuer !)
439 aI m XI matter Aufdruck Wasserzeichen 2XI
439 aI m XII matter Aufdruck Wasserzeichen 2XII

Bei den Marken mit glänzendem Aufdruck wurden auch Nachdrucke (ND) ohne Gummierung hergestellt. (Nur mit WZ 2XI und 2XII)
Diese Nachdrucke wurden immer mit gedruckten Stempeln versehen, diese gedruckten Stempel glänzen ebenfalls im Gegenlicht.
Eine Auflistung der benutzten Stempel gibt es z.B. im Michel-Spezial-Katalog. (Dort stehen die benutzten Stempel-Orte und Stempel-Datum)
Die Nachdrucke sind von der Zeichnung her identisch mit den original Marken.
Ein Haupt-Merkmal: Sie wurden auf sehr glattem Papier gedruckt (Rückseitig gut zu erkennen)
Eine Unterscheidung (gerade bei unleserlichen Stempelteilen) erfolgt am besten über den glänzenden Stempel.
Bedarfsabstempelungen sind meistens matt (Ausnahmen bestätigen natürlich mal wieder die Regel)

Hier ein paar Beispiele. Obere Reihe sind Originalmarken mit Bedarfsabstempelung. Untere Reihe die Nachdrucke mit gedrucktem Stempel.

Obwohl die Nachdrucke 1957 gedruckt wurden, tragen die aufgedruckten Stempel immer das Jahr 1956 !

 

Kommen wir nun zu den Offsetdruckmarken
Alle Offsetdruckmarken haben einen glänzenden Aufdruck 20 und X (matter Aufdruck kommt nicht vor)

Hier kann man als erstes und am einfachsten die Nachdrucke aussortieren/erkennen:
Die Nachdrucke sind genau wie bei den Buchdruckmarken immer mit gedrucktem Stempel ausgegeben worden (kommen postfrisch also nicht vor)
In der Zeichnung unterscheiden sich die Nachdrucke von den Originalen, am einfachsten erkennt man die Nachdrucke an folgendem Merkmal:

Original  
Das E von DEUTSCHE ist fast über dem T von DEMOKRATISCHE

Nachdruck
Das E von DEUTSCHE ist über dem A von DEMOKRATISCHE

Die Nachdrucke wurden auf Papier mit WZ 2XI und 2XII gedruckt, so das man folgende beiden Typen unterscheiden kann:
439 c XI Nachdruck mit WZ 2XI
439 c XII Nachdruck mit WZ 2XII

Auch hier wieder ein paar Beispiele:

 

… jetzt endlich geht es um die „spannenden“ Offsetdruckmarken.

Wie man im Katalog nachlesen kann, sind ca.10 Bögen der Offsetdruckmarken nur versehentlich überdruckt worden und ca.600 Marken in Umlauf gekommen.
Um Spekulationen vorzubeugen, hat man kurzerhand von diesen Marken Neudrucke aufgelegt.
Es ist eine Wortklauberei, jetzt nicht durcheinander kommen mit den Nachdrucken von oben!
Diese Neudrucke unterscheiden sich in der Zeichnung nicht von der Urmarke aber sie unterscheiden sich farblich von der Urmarke,
so das man diese relativ leicht erkennen kann.
Es ist es sehr hilfreich, wenn man von der Urmarke ohne Aufdruck (Michel-Nr: 371) ein paar Exemplare zum Vergleich hat.

In der oberen Reihe ein paar Farbbeispiele der Mi-Nr:371 und direkt darunter ein paar Marken die „es zu bestimmen gilt“:

Links und rechts haben wir den Neudruck der Urmarke
Die mittlere Marke ist die „begehrte“ Urmarke mit Aufdruck

Die Farbunterschiede sind recht deutlich zu sehen, noch eindeutiger wird der Farbunterschied wenn man eine UV-Lampe benutzt:

Das Bild ist echt schlecht …. (mehr gibt meine Kamera nicht her)
Das Bild ist unter UV-Licht aufgenommen, man kann aber deutlich
sehen wie das Rot der linken Marke „hell leuchtet“.
Das ist die „teure“ Marke.
Alle Neudrucke bleiben unter UV-Licht „dunkel“ (rechte Marke)
Diesen Test kann jeder Zuhause ganz einfach selbst durchführen.
Aber Achtung, die Fälscher sind natürlich nicht alle blöd, eine Prüfung
ist bei dieser Marke immer nötig … aber man kann es sich sparen eine
„dunkle“ Marke einem Prüfer vorzulegen.

„Netterweise“ wurde uns Sammlern durch die Neudrucke noch eine Seltenheit beschert:
In kleiner Auflage wurde der Neudruck versehentlich auf WZ 2XII-Papier gedruckt.

Zusammenfassend, kann man die verbliebenen Marken in folgende Typen unterscheiden:
439 a II g XI Ur-Marke mit WZ 2XI (selten und teuer)
439 b II g XI Neudruck mit WZ 2XI
439 b II g XII Neudruck mit WZ 2XII (selten und teuer)

Abschließend sei noch angemerkt, das es die Ur-Marke mit zahlreichen Aufdruckfälschungen gibt!
Ein Kauf empfiehlt sich bei dieser Marke ausschließlich mit Attest und/oder Prüfgarantie

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